pädquis Stiftung

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Informationen zum Projekt

pädquis ist seit 2006 an der operationalen Umsetzung des Konzeptes „Familienzentrum NRW" beteiligt und hat die Pilotphase wissenschaftlich begleitet und von Beginn an für das Kinder-und Jugendministerium Nordrhein-Westfalen die Zertifizierung übernommen. pädquis berät die zu zertifizierenden Einrichtungen und überprüft, ob die Kriterien des Gütesiegels erfüllt werden, basierend auf einer Selbstevaluation und einer Vor-Ort-Überprüfung. Nach erfolgreicher Zertifizierung erhält jedes Familienzentrum eine inhaltliche Rückmeldung und das Gütesiegel „Familienzentrum NRW".

Mit dem Ausbau von Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen zu Familienzentren reagierte die Landesregierung auf die wachsenden Bedarfe von Eltern und Kindern. Familienzentren sind Einrichtungen, die Kinder und Familien in ihrer Entwicklung und in der Bewältigung von Alltagsfragen unterstützen, begleiten und fördern. Als weiterentwickelte Kindertageseinrichtungen zielen sie darauf ab, neben Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder vor allem auch die bestehenden Angebote der Familienunterstützung zusammenzuführen.

Im Rahmen der Pilotphase 2006/2007 wurden insgesamt 261 Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterentwickelt. Mittlerweile arbeiten über 3.000 Familienzentren als zertifiziertes „Familienzentrum NRW".

pädquis ist auch im Kindergartenjahr 2023/24 vom Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI)  als Zertifizierungsstelle damit beauftragt, (Re-)Zertifizierungen vorzunehmen und den Kindertageseinrichtungen nach einer entsprechenden Prüfung das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ zu verleihen.

 

Ziele des Ausbaus

Durch die besondere Verbindung der unterschiedlichen Angebote in den Familienzentren können

  • Kinder umfassend individuell gefördert und der Bildungsauftrag intensiviert werden,
  • Sprachdefizite, insbesondere bei Kindern aus Zuwandererfamilien, früher festgestellt und durch eine individuelle Förderung systematisch abgebaut werden,
  • Stärken und Schwächen der Kinder früher erkannt und Eltern in Fragen der Erziehung, Bildung, Gesundheit etc, gezielter und bereits sehr früh Beratung angeboten werden,
  • Kindertageseinrichtungen zum Bildungs- und Erfahrungsort für Kinder und ihre Eltern weiterentwickelt und damit auch Eltern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden,
  • Eltern bei der Überwindung von Alltagskonflikten geholfen werden, da diese Hilfe unmittelbarer und ohne Hemmschwellen zugänglich gemacht werden,
  • Zuwandererfamilien und Familien aus bildungsfernen Schichten besser angesprochen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden,
  • durch eine Öffnung der Angebotsstruktur - unter Einbeziehung der Familien - mehr Variabilität in den Betreuungszeiten und der Altersmischung geschaffen werden,
  • das Angebot an Tagesmüttern und Tagesvätern ausgeweitet und qualitativ weiterentwickelt werden sowie
  • Orte des Austauschs im Stadtteil geschaffen werden.

Die Kindertageseinrichtung als Familienzentrum kann den Bedürfnissen von Familien stärker entgegen kommen.
 

Warum Familienzentren?

Eltern und Kinder brauchen in wachsendem Maße Unterstützung bei der Bewältigung der an sie gestellten Anforderungen. Dazu gehört vor allem eine kontinuierliche Förderung in den frühen Lebensjahren. Hier werden die zentralen Weichen für die Lebensqualität und den Bildungserfolg der Kinder gestellt. Eltern müssen so früh wie möglich die erforderliche Hilfe und Unterstützung erhalten.

Warum Kindertageseinrichtungen?

Kindertageseinrichtungen sind besonders geeignet, über Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern hinaus auch als Orte der Familienförderung zu wirken. Sie sind i. d. R. wohnortnah und erfahren eine große Akzeptanz von Eltern. Hier können Eltern angesprochen werden und - wenn erforderlich - frühzeitig Hilfe erfahren. Deshalb sollen Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren weiterentwickelt werden.

Was sollen Familienzentren anbieten?

Familienzentren sollen zu einer Qualitätssteigerung in der frühkindlichen Bildung und Förderung beitragen, Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe stärken sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sichern. Tageseinrichtungen für Kinder werden auf diese Weise Knotenpunkte in einem neuen Netzwerk, das Familien umfassend berät und unterstützt. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass die vorhandenen Angebote vor Ort stärker miteinander vernetzt und durch die Kindertageseinrichtung gebündelt werden. Um dies zu gewährleisten, kooperieren die Familienzentren mit Familienberatungsstellen, Familienbildungsstätten und anderen Einrichtungen wie z.B. den Familienverbänden und Selbsthilfeorganisationen. Sie sollen frühe Beratung, Information und Hilfe in allen Lebensphasen ermöglichen und Eltern über die Alltagsnähe der Kindertageseinrichtung entsprechende Angebote leichter zugänglich machen. Auch die Einbeziehung weiterer bedarfsorientierter Hilfsangebote für Familien ist denkbar. Dies führt zu einer nachhaltig verbesserten Frühprävention. Schließlich kann ein Familienzentrum auch zu einem Ort der Begegnung im Stadtteil und zwischen den Generationen werden.

 

Weiterführende Informationen

 

Die Vorträge der Informationsveranstaltungen sowie zu Fachkongressen und weiteren Veranstaltungen
für Familienzentren finden Sie unter:

https://www.familienzentrum.nrw.de/zertifizierung/informationsveranstaltungen/